Krankheiten von Katzen sind ein sehr weitläufiges und konträr diskutiertes Feld. Dazu gehören VIP, HCM, Calici- und Corona-Viren, Giardien, Pilzbefall und vieles Anders mehr.

 

Zahn- und Zahnfleisch-Probleme

Woher die Zahn- und Zahnfleisch-Probleme kommen, ist noch nicht so ganz klar. In unserem Bestand haben wir Katzen mit perfektem Zahnfleisch, mit leichten roten Rändern und auch schon eher schlimme Rötungen. Dabei erhalten alle Katzen das identische Futter. Im Gegensatz zu vielen Tierärzten haben wir eine eher konservative Haltung was das Zahnziehen betrifft. Die Katzen sind nicht unbedingt auf ihre Zähne angewiesen. Dennoch, wir vertreten die Überzeugung, dass die grosse Mehrheit der Zahnprobleme aufs Zahnfleisch und nicht auf faule Zähne zurückzuführen sind. Deshalb erachten wir es als viel wichtiger, dafür zu sorgen, dass das Zahnfleisch gut unterstützt wird, sei das durch Füttern von Poulet-Hälsen oder durch Verabreichung von Fortiflora. Letzteres stützt das Immunsystem und hilft deshalb gegen diverse mögliche Krankheiten, die Poulethälse bedingen, dass die Katzen darauf herumkauen müssen, etwas gegen den Zahnstein unternommen wird und somit auch das Zahnfleich massiert wird. Natürlich können Zahnsteinentfernungen nötig sein.

Die vorschnelle Extraktion von Zähnen unterstützen wir nicht (mit Ausnahme, wenn klar ersichtlich ist,m dass ein Tier sonst leidet).

 

Giardienbefall

Giardien sind ziemlich lästig. Eigentlich handelt es sich um eine Krankheit, unter welcher hauptsächlich Tauben leiden, es können aber auch Hunde, Katzen und sogar auch Menschen infiziert werden. Die Katzen zeigen diese Symptome:
- Durchfall
- heller, ziemlich übel stinkender Kot
- Katze verhält sich ziemlich normal, verliert aber an Gewicht

Verursacht wird ein Giardienbefall durch direkte Ansteckung von Tier zu Tier, möglich ist aber auch eine Übertragung über verseuchte stehende Gewässer (Blumenuntersätze, Bioptop, Pfützen).

Medikamente gegen Giardien:

Schweizer Tierärzte verabreichen hauptsächlich ein Medikament namens Metronidazol. Die Wirkung ist zwar bestätigt, aber die Pille sei so extrem bitter, so dass sich jede Katze blitzartig verzieht, wenn sie ein weiteres Mal damit behandelt werden soll.

Ein oft empfohlenes Medikament ist auch Panacur (Fenbendazol). Allerdings betrachten wir das zwar als gutes Entwurmungsmittel (setzen wir dafür auch ein), aber gegen Giardien absolut wirkungslos.

Ebenso sind homöopathische Behandlungen oder Kuren auf Basis chinesischer Medizin bekannt. Die Wirksamkeit ist sehr umstritten.

Aufgrund von Ratschlägen unserer deutschen Züchterfreunde hatten wir zwei Medikamente eingesetzt, die wirklich Erfolg brachten. Zuerst war da das Spartrix. Dieses Medikament wurde in der Zwischenzeit aber zurückgezogen, ist in der CH und in D gar nicht mehr erhältlich (nur noch in Holland und möglicherweise in U.K.) und unseres Wissens auch nicht mehr zugelassen.

Erfolg brachte das bei CH-Tierärzten ziemlich unbekannte T+K+K – wie Spartrix eigentlich ein Mittel für Tauben- , welches wir auch bei einem auf Tauben spezialisierten holländischen Tierarzt beziehen können. T+K+K wurde getestet und (entgegen anderslautenden Kritiken) für unbedenklich und frei von Nebenwirkungen befunden. Es muss während 10 Tagen morgens und abends eingegeben werden. Dosierung nach Gewicht der Katze Katzen bis 5 kg: je 1/2 Tablette, Katzen über 5 kg: je 1 Tablette). Als wir die Kur durchzogen hatten wir noch nicht so viele Tiere, aber das war trotzdem eine recht aufwändige Sache. Es muss konsequent angewandt werden und zwar bei allen Tieren des Haushalts, nicht nur bei infizierten Katzen! Wir haben die Tabletten im Le Parfait verabreicht. Teilweise frassen unsere Katzen das gleich selber (viele sind fast „Le Parfait-süchtig“ …), bei wenigen Tieren musste das ins Le Parfait versteckt eingegeben werden. Heikel ist das Ganze einfach deshalb, weil eine grosse Wiederansteckungsgefahr besteht, d.h. wenn ein Tier aus der Gruppe (und erst noch egal ob Hund oder Katze) nicht behandelt wurde, kann man fast darauf setzen, dass es wieder auftritt (das ist einer Halterin passiert, welche von uns einen kleinen - giardienfreien - Kater gekauft hatte – aber sie hatte bereits zuvor Giardien bei ihren anderen Katzen und hat die Medikamentenverabreichung nicht konsequent durchgezogen).
Ein Problem sind sicher stehende Wasserflächen wo die Katzen daraus trinken, da braucht es nur einen „Taubenschiss“ und schon ist das verseucht. Übrigens: die Giardien waren auch ein Grund dafür, dass wir seither speziell darauf achten, kein Futter mit Getreide zu füttern. Wir hatten natürlich die übliche Katzenhygiene angewandt, also keine hypernervöse Aktionen und einfach das T+K+K verabreicht. Hat bestens geklappt, wir sind seither Giardien-frei (mehrfach getestet).

Ein interessanter Link zum Thema Giardien ist dieser: Giardien bei Katzen

Im Katzen-Forum.net hat ein Katzenhalter beschrieben wie er - analog zu unserer Erfahrung - die Mistviecher losgeworden ist: Katzen-Forum.Net

Ein Giardienbefall ist kein Beinbruch, es braucht keine Hyperaktivitäten! Tierarzt Ralph Rückert aus Ulm hat einen lesenswerten Blog-Eintrag verfasst: Giardien bei Hund, Katze und Mensch ...